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Hormovë, Südalbanien

 

Grosser Bahnhof für die Junioren


Rekordverdächtige 16 Teilprojekte – so viel hatte sich das IPA-Juniorenteam vorgenommen, um die Schule in Hormovë zu unterstützen. Alle konnten finanziert werden.


Wenn man ein mögliches Projekt schon zum dritten Mal besucht, ohne eine konkrete Hilfe anbieten zu können, ist das manchmal gar nicht einfach. So geschehen in Hormovë, wo man in einer 9-Jahresschule mit Kindergarten schon lange dringend auf eine Zusammenarbeit hoffte. Der stets engagierte Schulleiter empfing die verschiedenen Junioren-Teams aus der Schweiz dennoch mit der immer gleichen Gastfreundschaft und mit grosser Dankbarkeit für das Interesse. Das Juniorenteam 2015/16 beschloss schliesslich einstimmig, die Totalsanierung der Institution zu seinem Projekt zu machen. Wie aber die Prioritäten setzen? 58 Kinder und Jugendliche mussten in einem Schulhaus unterrichtet werden, das diesen Namen schon lange nicht mehr verdient hatte.

Die Schweizer Jugendlichen mussten sich also strecken. Auftritte vor Stiftungsräten und Service-Clubs, Sammelbriefe und -events, Unterstützungsanträge zuhauf – die Junioren waren an allen Fronten aktiv. "Das ist nichts für Leute, die den Eigennutz im Sinn haben", meint IPA-Junior Marat Shamshiev. "Man muss schon mit dem Herzen dahinter stehen." Die Junioren konnten überzeugen und wurden von der Stiftung Mercator Schweiz, der MBF Foundation und unzähligen anderen Spendern unterstützt und gefördert.

Das Projekt gab schliesslich 40 Handwerkern, davon die meisten aus Hormovë oder der näheren Umgebung, eine temporäre und fair bezahlte Arbeit. Sie konstruierten ein ganz neues Dach, bauten Toiletten ein, ersetzten alle Fenster und Türen, die Böden usw. Viele Teilprojekte zielten direkt auf eine Verbesserung der Unterrichtsqualität: didaktisches Material, eine kleine Bibliothek und sogar – die Krönung des Vorhabens – ein Computerzimmer. "Die Bedingungen sind jetzt besser als an jeder anderen Schule in der ganzen Region", schwärmte Schulleiter Perparim Dhromi.


Berührende Momente


Es geschieht nicht oft, dass ein albanischer Mann so viele Emotionen zeigt. Beim Besuch der Gruppe aus der Schweiz rang der Schulleiter um Fassung. Die Gastgeber hatten für die Junioren gewissermassen den roten Teppich ausgefahren. Der Bürgermeister der Distrikts Tepelenë und sein Vize, der Erziehungsdirektor und weitere hohe Persönlichkeiten aus der Politik nahmen die Gruppe aus der Schweiz bei ihrem Kontrollbesuch in Empfang. Kinder übergaben Blumen, in Dankesreden richteten die Politiker das Wort an die Junioren und ihre Leiterin, und auch ein Apéro gehörte zum Programm. Das Projekt wirkt sich nicht nur auf die Bildung der Schülerinnen und Schüler aus. Familien renovieren ihr Haus im Ort und planen ihre Rückkehr aus der Emigration, die Absenzenrate ist in diesem Winter erstmals verschwindend klein. "Die Schülerinnen und Schüler lernen mit grosser Begeisterung, und besonders neugierig sind sie im Computerunterricht", stellt Perparim Dhromi fest. Er wird die letzten drei Jahre seiner Lehrerkarriere richtig geniessen.

 


 

 




Renovation der Schule und des Kindergartens

 

 

 

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