IPA_startseite

Zigodo, Nordmalawi

 

Ernährungssicherheit in Zeiten des Hungers

 

In Malawi wollte IPA in einem ersten Projekt ausserhalb des Bildungssektors eine Bauerngruppe unterstützen. Die Hilfe kam keine Woche zu früh. Mitten in der Hungerzeit ernten nun Frauen und Männer in Zigodo grosse Mengen Kartoffeln, Gemüse und Mais.


Es war eine jener Begegnungen, die IPA-Mitarbeitenden immer in Erinnerung bleiben wird. Im Schein der tief stehenden Abendsonne sassen sie mit einer Gruppe von Bauern mitten auf deren Feldern in Zigodo. Alle scherzten und lachten, die Besucher verstanden nichts, genossen aber die gute Stimmung. Doch dann kam das Gespräch auf die Probleme der Menschen. Hunger und Armut quälten sie, und je mehr sie erzählten, desto ruhiger wurde es. Mit Geräten aus der Antike und mit Wasserkübeln versuchten sie 7,5 ha zu bewirtschaften. Nicht einmal genug Spritzkannen gab es. "Wir schaffen nur 1,5 ha, aber davon können wir nicht leben", beschrieb die Betreuerin der Gruppe das Problem. Die Verzweiflung war gross, von den über 100 Mitgliedern hatte schon die Hälfte die Gemeinschaft verlassen.


Bis zur Belastungsgrenze


Ein privater Spender machte einen Neubeginn möglich. Das brachte grosse Hoffnung, aber auch alle direkt Beteiligten vorerst an den Rand ihrer Kräfte. Zwei gut ausgebildete Spezialisten für Bewässerungstechnik und Anbau begleiteten die Bauern über sechs Monate. Sie veranstalteten nicht nur acht Workshops, sondern standen fast jeden Tag mit ihnen auf den Feldern. Neue Flächen mussten von hohem Schilf befreit und für den Anbau vorbereitet werden. Die Herstellung von natürlichem Kompost war für die Bauern nicht schwer zu verstehen, doch die Grundlagen des Marketings oder der Gewinnrechnung an Analphabeten zu vermitteln erforderte viel Geduld. "Sie waren sehr willig, aber wir mussten alles mehrmals erklären", meinte einer der Spezialisten. Und dann das Rückhaltebecken. Allein mit Hacken und Schaufeln hoben Frauen und Männer eine Grube von 20x20x3,3 Metern aus. Nur dank der Aussicht auf eine Verbesserung ihrer Situation konnten sie all die Anstrengungen ertragen.


Überschüsse als Lohn


Malawi erlebt seit dem Ende des vergangenen Jahres eine Hungerperiode. Die Regenzeit war viel zu kurz und dafür zu heftig. Überschwemmungen und Missernten prägten die letzten Monate. Im gleichen Zeitraum ernteten die Bauern in Zigodo 5,7 Tonnen Kartoffeln. "Die Mitglieder der Gruppe sind überwältigt vom Ertrag", schrieb IPA-Partner James Gondwe in einem Zwischenbericht in die Schweiz. Sogleich wurden die Felder für Gemüse, Tomaten und Mais genutzt – wieder mit Erfolg. Die Ernährung der Familien ist gesichert, ein Teil dient als Setzlinge oder Saatgut fürs nächste Jahr, und der Rest wurde an Händler verkauft. Vom Gewinn zahlen alle einen Beitrag in die gemeinsame Kasse. Vor allem aber profitieren die Kinder, die nun Schulmaterial, Kleider und medizinische Versorgung erhalten. Die Bauern in Zigodo können ihr Glück noch kaum fassen. Das Huhn, das IPA geschenkt bekam, war wohl nur ein Vorgeschmack auf das, was die Besucher auf der nächsten Reise in Zigodo erwartet.


Kartoffeln, Gemüse und Mais

 

 

 

geburtsurkunde

 


gruppe1

 


urkunde

 


chef_de_canton

 


chef_de_canton