IPA_startseite

Logone-Birni, Nordkamerun

 

10 Jahre Sparkasse

 

2008 konnte das Projekt für eine Sparkasse in Logone-Birni gestartet werden. Nach einem letzten Ausbau in die Region von Kidam hat sie nun ihre optimale Grösse erreicht.


Es war ein gescheitertes Vorhaben der Afrikanischen Entwicklungsbank, auf dem IPA aufbaute. Das Gebäude stand schon, die Institution war offiziell registriert, und sogar Statuten gab es. Nur operativ tätig war die Sparkasse von Logone-Birni bislang nie. Die Idee aber tönte interessant. Eine kleine lokale Bank, bei der die Leitung die Kunden in der Region kennt, sollte kleine Kredite vergeben und die Bevölkerung zum Sparen anregen. Nigerianische Kredithaie wollte man mit fairen Konditionen und guter Beratung konkurrieren und vertreiben. Die Fehler des früheren Projekts zu vermeiden war dabei noch die einfachste Aufgabe.

Zehn Jahre später lässt sich sagen: Der Plan ging auf. Das Umfeld hätte aber nicht widerwärtiger sein können. Die allgemein schon schwache Wirtschaft im Norden des Landes wurde von den Angriffen durch Boko Haram weiter im Westen noch mehr geschädigt. Geschlossene Grenzen, Versammlungsverbote, Handels- und Reisebeschränkungen – wie kann da eine Wirtschaft funktionieren? Aber die Sparkasse hat auch ihre Trümpfe: "Papa" Marouf, der heilige und weise Mann der Region, ist ihr ein idealer Präsident. Dazu ein IPA-Partner, der sich immer bis zum Äussersten engagiert, und eine Leitung, die die Beratung der Kreditnehmer ins Zentrum ihrer Arbeit stellt.


Mühevoller Ausbau nach Kidam


So überlebte die Sparkasse von Logone-Birni alle Probleme und konnte schliesslich – nach einer ersten Expansion in die Region von Hinalé - auch in die Gegend rund um Kidam ausgebaut werden. Die Regierung hatte zwar jede Veranstaltung mit mehr als zwanzig Personen verboten - zu gross war noch immer die Angst vor Anschlägen. Doch für die Menschen in Kidam war die Sparkasse die grosse Chance in ihrem Leben: Kleinkredite zu anständigen Bedingungen von einer Institution, die einen guten Ruf hat und hinter der eine in der Region bestens bekannte Schweizer Organisation steht. Natürlich war das Interesse riesig. Hunderte Menschen mussten also in dutzenden von kleinen Workshops informiert werden. Das war für alle Beteiligten eine Mammutaufgabe. Bisher sind in Kidam 130 neue Mitglieder in die genossenschaftlich organisierte Bank eingetreten, und fast 300 Kreditanträge gingen ein, von denen 100 in einer ersten Tranche bewilligt werden konnten. Nun sind auch hier ganz unterschiedliche Kleinstunternehmen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Sie werden die Region in Zukunft wirtschaftlich voranbringen.

Die Sparkasse lebt – auch nach zehn Jahren. Insgesamt weit über 400 Mitglieder aus drei Regionen zahlen jährlich nicht nur die Gebühr, sondern auch den Beitrag in den Solidaritätsfonds. Zusammen mit den Zinsen aus den Krediten ergibt das ein tragfähiges Geschäftsmodell. Nur mit dem Sparbuch haben es die Kameruner nicht so. Noch bleibt das Geld unter der Matratze. Es fehlt den Menschen das Vertrauen, ihr Geld in fremde Hände zu geben. Aber das kann sich ja in den nächsten zehn Jahren noch ändern.


Die Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf

 

 

 

geburtsurkunde

 







gruppe1

 







urkunde

 







klasse

 






klasse