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Qesorat, Südalbanien

 

Freudentränen in Qesorat


Einmal mehr hat sich ein Juniorenteam von IPA enorm viel vorgenommen, noch mehr bewirkt und viel Wertvolles fürs Leben mitgenommen.


Diesmal sollten gleich zwei Gebäude auf einem Schulareal saniert und ausgestattet werden. Bereits waren Teile von Dach und Decke in die darunter liegenden Zimmer gestürzt. "Wir würden uns schuldig machen, wenn wir nicht dieses Projekt wählten und etwas passieren würde", meinte Vanessa Reiter in einer Juniorensitzung. Die Budgetierung ergab einen Gesamtbetrag von nahezu CHF 230'000. Ist das nicht zu viel für eine Handvoll Jugendlicher? Die Frage wurde durch eine Priorisierung der verschiedenen Teilvorhaben entschärft. Allein mit der Umsetzung der dringendsten Teilprojekte hätte die drohende Katastrophe in der Schule von Qesorat abgewendet werden können. Aber die Gymnasiasten verloren ihr Endziel nie aus den Augen, brachten immer neue Ideen ein und fanden dafür auch Unterstützung. Die MBF Foundation und viele weitere institutionelle und private Spender halfen den Junioren auf ihrem langen Weg. Höhepunkt der Arbeit in der Schweiz war eine Talentshow, an der 14 verschiedene Künstler und Bands ihr Können zeigten.


Zittern bis zuletzt


Selbst als die Renovationsarbeiten begannen, war noch nicht klar, ob das Projekt vollständig realisiert werden kann. Die Anspannung stieg. Dann kam der erlösende Moment: Der Migros Hilfsfonds beschloss eine grosszügige Summe, so dass schliesslich auch die zuletzt priorisierten Teilprojekte verwirklicht werden konnten. In Qesorat entwickelte sich der erste Schultag nach den Sommerferien spontan zu einem echten Happening. Die Kinder, die Jugendlichen und ihre Eltern strömten herbei, um sich alles anzusehen und die Freude mit allen zu teilen. Es war undenkbar, mit dem Unterricht in Ruhe zu beginnen. Nicht nur der Sportplatz, das Gymnastikzimmer und die kleine Bibliothek machen die Schule von Qesorat zur weit herum am besten ausgerüsteten Institution und zu einem Anziehungspunkt. Abwanderung ist für die Familien des Dorfes kein Thema mehr, Rückkehrer aus Griechenland lassen sich hier nieder. Für den Unterhalt haben die Schweizer Jugendlichen ebenfalls gesorgt: Schon im Voraus wurde vereinbart, dass bei Schäden in Zukunft die Kommune für das nötige Material aufkommt, der Elternverein die Arbeiten koordiniert und lokale Handwerker sie gratis ausführen.


Von Gefühlen überwältigt


Das Juniorenteam hatte für sein Projekt über ein Jahr lang keinen Aufwand gescheut. Hunderte freiwilliger Stunden hatten die Jugendlichen unter der Leitung von Nicole Delavy investiert - Sondereinsätze, die diese für eine so motivierte Gruppe gerne leistete. Die NZZ widmete dem ambitionierten Team in der Ausgabe vom 30.06.2014 fast eine ganze Seite. Im Oktober standen sie dann plötzlich im Schulhaus von Qesorat. Die schönen Gebäude, die überglücklichen Kinder, die vielen Lehrpersonen, ihr Direktor und der Bauleiter, die sich alle bedanken wollten – das war zu viel des Guten. Vanessa Reiter musste erst einmal einige Freudentränen verdrücken, bevor sie in Ruhe "ihre" Schule besichtigen konnte. Wie die anderen im Team wird sie ihre Arbeit fürs Projekt und speziell diesen Moment nicht so schnell vergessen. "Ich kann etwas bewegen und nehme dabei selber etwas mit", fassten die Junioren ihre Eindrücke zusammen. Maximalziel auf allen Seiten erreicht!

 


 

 




Renovation von Schule, Gymnasium und Kindergarten

 

 

 

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