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Pheti und Chimphanga, Nordmalawi

 

«Safe for human consumption»

 

In der Region Mulyezi waren alle Dörfer ohne Trinkwasser. Allein im Hauptort Pheti kamen deshalb in einem halben Jahr sechs Kinder ums Leben. Zwei Brunnen von IPA beendeten das Sterben.


«Es war eine sehr lustige, interessante, aber auch anstrengende Woche», schrieb Janik nach seiner Rückkehr von Soazza. Er hatte mit zwei Leiterinnen und fünf Kollegen eine Woche auf der Alp de Crasteira, auf 1'400 Metern über Soazza, gearbeitet. Für den Umwelteinsatz 2021 hatten sich 35 Jugendliche angemeldet, doch in der Unterkunft im Dorf stehen nur 20 Plätze zur Verfügung. Dank der Flexibilität im Bündner Bergdorf und der finanziellen Unterstützung vom Lions Club Zimmerberg konnte neben dem Einsatz in Soazza eine Möglichkeit für eine zweite Gruppe auf der Alp gefunden werden. Die Schüler und ihre Leiterinnen hatten es nicht leicht: Eine einfache Unterkunft, ein Hagelsturm schon am ersten Tag, kein warmes Wasser, kein Handy-Empfang, und das Essen kam per Transportseilbahn. Es war eine abenteuerliche Woche. Aber ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen, die zur gleichen Zeit in Soazza die Kastanienselven pflegten, wollten sie sich für die Menschen in Pheti einsetzen. Das Ziel der Schweizer Jugendlichen war es, mindestens einen Brunnen für die Region Mulyezi finanzieren zu können.


Mit dem Helikopter zum Gemeindepräsidenten


Das Sammelziel wurde zwar deutlich übertroffen, aber für einen zweiten Brunnen reichte es bei Weitem nicht. Eine Schulklasse der Bezirksschule in Muri unterstützte in der Folge das Projekt mit eigenen Sammelaktionen. Den letzten fehlenden Betrag steuerte der Lions Club Zimmerberg bei, so dass ein weiterer Brunnen für die Dörfer Chimphanga, Mwachilimba und Mjowa gebaut werden konnte. Total 1'250 Bewohner in Pheti und Umgebung haben nun endlich Zugang zu sauberem Wasser. «Safe for human consumption» stand im offiziellen Bericht des Labors, das die Wasserqualität untersucht hatte. Das waren die erlösenden Worte; sie bedeuteten das Ende der Todesfälle. Damit das so bleibt, wurden zwei Verwaltungskomitees ausgebildet, die strenge Regeln erlassen haben. Wer seine Abgaben für das Wasser nicht zahlt, wird von der Benützung des Brunnens ausgeschlossen. Es gibt Strafen für verschiedene Vergehen, sogar für das Verpassen einer Sitzung, und jede Familie muss im Turnus einen Tag die Anlage sauber halten.

In Mulyezi hat sich die Welt ein wenig zum Besseren verändert. Und die Jugendlichen werden ihre letzte Woche der Sommerferien auf der Alp nicht so schnell vergessen. Nach dem schweren Gewitter am ersten Tag war der Wanderweg ins Tal verschüttet. Die Gruppe wurde mit dem Helikopter abgeholt und nach Soazza geflogen. Dort wartete schon der Gemeindepräsident auf die Schülerinnen und Schüler von beiden Standorten und lud sie zu einem Drink ein, bevor sie die Heimreise nach Zürich antraten. Offenbar war man also auf allen Seiten mit dem Resultat des Umwelteinsatzes zufrieden.


Trinkwasser reduziert die Todesfälle auf Null