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Sékande, Nordkamerun

 

IPA als Eheberater

 

Die Voraussetzungen waren viel versprechend: Eine weitsichtige Initiantin, eine Gruppe von fleissigen Bauern und gute Ideen. Umso überraschender verlief die Projektumsetzung in Sékande.


Die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Enge wollten in Zusammenarbeit mit lokalen Spezialisten und den IPA-Partnern vor Ort eine Gruppe von Bauern mit einem umfassenden Plan unterstützen. Diversifizierung war das Schlagwort, das das Projekt besonders interessant machte. Fruchtbäume, Dörranlagen, Viehzucht und Ackerbau sollten den Menschen in Sékande Ernährungssicherheit und Arbeit bringen.


Schon die Planung brachte viel Aufwand mit sich, die Finanzierung war erst recht nicht einfach. Die Jugendlichen im Zürcher Gymnasium liessen sich einiges einfallen und schreckten auch nicht davor zurück, bei Minustemperaturen einen Tag lang an der Bahnhofstrasse zu stehen, um das Projekt den Zürcherinnen und Zürchern nahe zu bringen. Kein Wunder konnte man dann im anonymen Feedback lesen, "dass Entwicklungszusammenarbeit viel Arbeit bedeutet". Aber auch: "Es war eine tolle Erfahrung!" Besonders geschätzt wurde die andere Art der Zusammenarbeit, die nichts mit einem gewöhnlichen Schulunterricht gemein hatte. "Hat uns eher wie selbständige Erwachsene behandelt – gut!" hiess es danach. Auf die Frage "Was nimmst du aus dem Projektunterricht mit?" entstand eine lange Liste positiver Antworten.


Versuch und Irrtum


Nicht immer kann alles genauso umgesetzt werden, wie man es einmal ins Auge gefasst hat. Das muss nicht an der Planung liegen. Nicht jeden Faktor kann man vorhersehen. Entgegen der Gutachten der Spezialisten war der Boden für Fruchtbäume ungeeignet. Schon bald musste deshalb dieses Teilprojekt aufgegeben werden. Dafür waren die Produktion von Mais und Bohnen und ganz speziell die Viehzucht ein Erfolg. Das ist in diesem Fall keine Selbstverständlichkeit. Immer wieder stand das Projekt still, einmal sogar kurz vor dem Abbruch. "Die Leiterin der Gruppe in Sékande trennte sich von ihrem Mann und wollte sich umbringen", berichtete IPA-Partner Aboukar Mahamat per Mail nach Zürich. Eheprobleme! Wer konnte bei der Planung schon damit rechnen? Ohne die Leiterin ging in der Gruppe kaum mehr etwas, nur mit Mühe konnten die Aktivitäten fortgesetzt werden. Da schlüpfte der IPA-Partner für einmal in die Rolle des Eheberaters. In stundenlangen Gesprächen brachte er die Eheleute wieder zusammen. Als Folge der Schwierigkeiten wurden auch die Kompetenzen innerhalb der Gruppe neu geordnet. Manchmal ist der Lernprozess schmerzhaft, doch die Genugtuung für alle am Projekt Beteiligten bei einem guten Ende dann umso grösser.


Viehzucht und Ackerbau

 

 

 

geburtsurkunde

 




gruppe1

 




urkunde

 




klasse

 



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